Kulturentwicklungskonzeptionen in zwei Thüringer Modellregionen
Kulturentwicklungskonzeptionen in zwei Thüringer Modellregionen, 2013–2015
Auftraggeber:
Landkreis Hildburghausen, Landkreis Sonneberg und Kyffhäuserkreis, Landkreis Nordhausen finanziert durch die Thüringer Staatskanzlei
Projektleitung durch Dr. Patrick S. Föhl für das Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V.
Projektwebsite Modellregion Süd
Projektwebsite Modellregion Nord
Download einer zusammenfassenden Broschüre.
Hintergrund
Im Jahr 2012 wurde das Kulturkonzept des Freistaates Thüringen verabschiedet. Einer Empfehlung dieses Konzeptes entsprechend wurden seitens des Thüringer Ministeriums für Wissenschaft, Bildung und Kultur im Jahr 2013 zwei Modellregionen ausgewählt, in denen aktuell die Erarbeitung von interkommunalen Kulturentwicklungskonzeptionen gefördert wird. Aus einem großen Bewerberkreis wurden die Landkreise Hildburghausen und Sonneberg und die Landkreise Kyffhäuser/Nordhausen für die Erarbeitung eines Kulturentwicklungskonzeptes ausgewählt. Das Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft wurde als externe Agentur mit der Durchführung der Planungsprozesse beauftragt. Dr. Patrick S. Föhl übernahm gemeinsam mit Dr. Norbert Sievers die Projektleitung.
Konzept
Im Mittelpunkt der Kulturentwicklungskonzeptionen standen strategische Ansätze wie zum Beispiel die Beförderung regionaler Kooperationen. Vergleichbare Prozesse wie diesen, an dem eine Vielzahl von Experten jeglicher Kultur- und Wissenschaftssparten beteiligt waren, hat es in der Bundesrepublik bislang nur wenige gegeben. Anhand der kooperativen Kulturentwicklungsplanungsansätze zeigte sich, wie intensiv und spartenübergreifend ein Kulturentwicklungsprozesse verlaufen können. Seit dem Winter 2013 arbeiteten in jeder Modellregion circa achtzig bis hundert Kulturakteure in von Experten geleiteten Workshops, Beiratssitzungen und anderen Formaten an der Erarbeitung einer Konzeption für die Zukunftsfähigkeit des Kulturlebens ihrer Landkreise. Insgesamt wurde folgender Methoden-Mix angewendet, der einerseits viel Partizipation zuließ und andererseits den Gesamtprozess empirisch unterlegte, damit am Ende kulturpolitische Entscheidungen getroffen werden konnten, die möglichst breit durch die Kulturakteure mit getragen werden:
- Prozessbegleitender regionaler Beirat und Landesbeirat
- Öffentliche Diskussions- und Informationsveranstaltungen
- Strukturanalyse
- Bestandsaufnahme der kulturellen Infrastruktur
- Bestandsaufnahme der Kulturfinanzierungsstrukturen
- Leitfadengestützte Experteninterviews
- Drei groß angelegte öffentliche Kulturworkshops zu Schwerpunktthemen
- Zahlreiche Gruppengespräche mit Kulturpolitik/-verwaltung sowie einzelnen Akteurs- und Bürgergruppen
- Netzwerkanalyse (Südregion)
- Einzelgutachten und
- zusammenfassende Kulturentwicklungskonzeption.
Ergebnis
Neben allgemeinen Handlungs- und Koordinationsstrukturen wurden unter anderem Möglichkeiten der Etablierung einer Museumsregion, der Stärkung von Vereinen und sogenannten Local Heros sowie der besseren Vernetzung von Bibliotheken diskutiert. Darüber hinaus waren u. a. die großen Querschnittsthemen Kulturelle Bildung und Kulturtourismus prozessprägend. Grundsätzlich ging es stets um die Entwicklung modellhafter Ansätze, um zeitgemäße und überlebensfähige Kulturlandschaften zu ermöglichen.
Kooperationspartner von Dr. Patrick S. Föhl für dieses Projekt
- Prof. Dr. Gernot Wolfram: Moderation und Gutachten zu den Themen Netzwerke, kooperative Projekte und Local Heros
- Dr. Yvonne Pröbstle: Moderation und Gutachten zum Thema Kulturtourismus/regionales Kulturmarketing
- Lara Buschman M.A.: Moderation und Gutachten zum Thema »Gründung einer Museumsregion«
- Thomas Wodzicki: Moderation und Gutachten zum Thema »Kulturelle Bildung/Partizipation«
- Dr. des. Robert Peper: Netzwerkanalyse